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Gabriel macht einen Bundesfreiwilligendienst im Kulturzentrum GOROD 

Was genau machst Du in Deinem freiwilligen Engagement?
Was ist Deine Aufgabe?

Ich arbeite als Bundesfreiwilligendienstler (BFD) in dem russischsprachigen Kulturzentrum GOROD, welches ein Teil der GIK e.V ist.  Mein Jahr hat sich bisher als abwechslungsreich herausgestellt. Ich kann mich sowohl mit Putzen, Kochen und Gästebetreuung als auch mit kulturellen Initiativen und Projekten beschäftigen. Es ist echt spannend und hört nie auf, mich herauszufordern.

Was motiviert Dich, Dich zu engagieren? 

Aufgrund der Erschöpfung, die ich allmählich spüre, könnte ich behaupten, dass die Aufwandsentschädigung zu meiner Motivation geworden ist. Spaß!

Meine größte Motivation des Weitermachens besteht darin, die nicht so schönen Seiten der Welt entdeckt zu haben. So bitter es sein mag, aber so erkenne ich meine Privilegien besser und bin hoffentlich dankbarer. Dadurch, dass mein Engagement auch anspruchsvoll und herausfordernd sein kann, versuche ich diese Entwicklung zu schätzen und eine Lehre für‘s Leben daraus zu ziehen.

Was ist Dein persönlicher, beruflicher Hintergrund? 

Ich bin dieses Jahr frisch 20 geworden und zurück in meinem Heimatland (Brasilien) habe ich, nachdem ich mit der Schule fertig war, das Tanzstudium angefangen. Damit bekommt man mit, dass ich ein Tänzer bin. Bevor ich nach München kam, war ich in Portugal, wo ich eine Tanzschule für 10 Monate besuchte. Kultur und Kunst sind ein Teil von mir.

Gab es ein besonderes Erlebnis, das Du schildern möchtest?
Hat Dich ein Erlebnis besonders gefreut oder geprägt? 

Ja, und zwar schon bevor ich mit dem Bundesfreiwilligendienst anfing. Beim ersten Kontakt mit meiner Einsatzstelle konnte ich erleben, dass es immer Wege gibt, selbst aus einer verzwickten Situation herauszufinden. Ich bin sehr plötzlich auf diese Einsatzstelle gestoßen und habe mir anfangs nicht zugetraut, dass ich dorthin passen würde. Bin jedoch mittlerweile seit schon einem Jahr hier. Dieses Erlebnis zeigte mir, dass neue Herausforderungen nicht so zu fürchten sind.

Was möchtest Du als Botschaft weitergeben? 

Mir ist kürzlich eine Aussage eingefallen, die zu meiner aktuellen Lage passt: „Nichts im Leben wird einfacher, sondern du wirst stärker.“
Da ich sie mir sehr zu Herzen nehmen will, gebe ich sie anderen weiter. Ich hoffe, dass jeder erkennt, wie überaus fähig wir sind, auch angesichts von scheinbar unlösbaren Problemen.

 

Laut einer aktuellen Studie sind Menschen, die sich engagieren, besonders glücklich. Was sagst Du dazu? Was ist Dein persönlicher Tipp, um glücklich zu sein? 

Ich kann nicht behaupten, dass für jeden der Weg zum Glück der gleiche ist. Ich bin mir aber sicher, dass es etwas bringt, sich einer Herausforderung zu stellen. Durch bestimmte Fragen wird man nachdenklicher und das kann dazu führen, seine eigenen Lebensbedingungen besser zu schätzen.  Als ein 20-jähriger, der keinesfalls alles gelernt hat, sehe ich mich nur in der Lage, etwas Kleines mitzuteilen:Glücklichsein kommt durch Selbsterkenntnis. Diese kann sich durch Ausprobieren eines Engagements entfalten und gewissermaßen dazu beitragen. Mir wurde klar, dass ich mich täglich selbst besser fühlen will und folglich glücklicher fühlen kann.

Was erwiderst Du Menschen, die sagen, sie hätten keine Zeit, keine Ideen, kein Geld oder Fähigkeiten, sich zu engagieren? 

Ganz kurz und knapp: wir können zahlreiche Ausreden finden, um etwas zu vermeiden. Wenn man keine Lust darauf hat, es auszuprobieren, dann sollte man mindestens ehrlich sein anstatt nach Rechtfertigungen zu suchen.